Cairnterrier von der Learchardhöhe
Einmal Cairn, immer Cairn

Gesundheitsgefahren im Sommer 

Die Sommerzeit ist wohl für viele die schönste Jahreszeit. Lange Spaziergänge, Fahrradtouren, Gartengenuss pur, Urlaub am Strand, am Meer oder Badesee, um nur einiges zu nennen. Bei vielen Vergnügungen ist unser Cairnkobold natürlich dabei. Es gibt aber im Sommer einige Gefahrenquellen, die man als Hundebesitzer kennen sollte. 

Wasservergiftung 


Die meisten Cairnies lieben die Aktivitäten rund um das nasse Element Wasser, egal ob am eigenen Pool, am See oder am Meer. Hauptsache nass. Was gibt es schöneres, als seinen vierbeinigen Freund bei Spiel und Spaß mit überschäumendem Eifer, zu beobachten. Gerne wird das Stöckchen, der Ball immer wieder geworfen, so dass der Hund mit großer Freude ins Wasser springt, den Gegenstand immer wieder bringt und zu neuem Spiel auffordert. Und gerade Terrier sind dafür bekannt, dass ein Ende des Spieles nicht so schnell akzeptiert wird.

Vielen Hundebesitzern ist die Gefahr der Wasservergiftung bei zu viel Spielspaß im Waser leider nicht bekannt. Medizinisch heißt diese Krankheit hypotone Hyperhydration.

Durch das Holen der Gegenstände aus dem Wasser nimmt der Hund größere Mengen Wasser auf und dies bringt den Elektrolythaushalt (Wasser, Salze, Mineralstoffe) durcheinander und die Nieren müssen auf Hochtouren das überschüssige Wasser filtern und ausscheiden, was nicht gelingt. Dadurch sammeln sich im Körper des Hundes Ödeme an. Schwere Krämpfe, Taumeln bis hin zur Bewusstlosigkeit und manchmal ist auch der Tod des Tieres können die Folge sein.

Der Wasser-Salz-Haushalt

Ähnlich wie beim Menschen funktioniert auch der tierische Körper. Bei beiden benötigt der Flüssigkeitshaushalt verschiedene Salze (vorwiegend Kalium und Natrium) und Mineralien. Diese Stoffe nennt man Elektrolyte. Durch Osmose innerhalb und außerhalb der Zellen wird der Wasser-Salz-Haushalt reguliert damit im Körper ein Gleichgewicht von Wasser und Elektrolyten besteht.

Wird dieses Gleichgewicht gestört, z. B. durch zu viel Wasser, senkt sich der Natriumhaushalt im Körper. Die Folge ist eine Störung der Osmose. Es kommt zum „aufblähen“ der Zellen. Wasserablagerungen im Gehirn führen zum Anschwellen des Hirns und Schädigungen an anderen inneren Organen. Es können auch Herzrhythmusstörungen auftreten. Eine Filterung der Schadstoffe durch die Nieren ist nicht mehr möglich, so dass in Folge der Urin nicht produziert wird. Dieser sorgt für einen geringen Natriumgehalt im Körper. Fällt der Körper ins Koma, kann es im schlimmsten Fall zum Tode führen.

Findet der Wasserspaß zusätzlich in einem salzhaltigen Wasser statt, ist das Risiko noch deutlich höher. Durch die Wasseraufnahme von salzigem Wasser wird der Hund zusätzlich durstig, was wiederum bewirkt, dass der Hund noch mehr Wasser trinkt.

Aber auch das ausgiebige Spiel mit dem Wasserschlauch oder im kleinen Hundepool kann eine Wasservergiftung auslösen. Gerade energiegeladene und kleinere Hunde, haben schnell ein Problem mit dem Flüssigkeitsüberschuss.

Was ist zu tun?

Treten Schwäche, Taumeln, Schwindel, Atemnot, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen nach dem Wasserspaß auf, sollte schnell gehandelt werden. Dem Hund muss versucht werden Salz zu verabreichen, um den Natriumwert im Körper ansteigen zu lassen, damit die Nieren ihren Dienst nicht einstellen. Hierfür sind Salzstangen bedenkenlos anzubieten. Vorsorglich sollte der Hund dem Tierarzt vorgestellt werden

Im Sommer sterben viele Hunde an den Folgen einer Wasservergiftung durch Unwissenheit der Besitzer. Hundehalter sollten daher beim Toben im und am Wasser immer das richtige Maß im Auge behalten und für ein rechtzeitiges Spielende sorgen. So gibt es kein böses Erwachen und der Sommer kann von allen Zwei- und Vierbeinern bedenkenlos genossen werden 😊

Die Wasserrute (Limber tail syndrom, Cold Trail syndrom oder Dead trail) 

Auch die Wasserrute tritt hauptsächlich im Sommer auf, da hier die Hunde am meisten baden und schwimmen. Sie wird ausgelöst durch langes schwimmen im kühlen oder sehr warmen Wasser. Hunde die eben noch aktiv apportiert haben, mit schnellen Rutenbewegungen, können plötzlich die Rute nicht mehr als Steuerung einsetzen. Die Hunde müssen auf jeden Fall schnell das Wasser verlassen.

Woher das kommt ist wissenschaftlich noch nicht erforscht. Es wird ein Zusammenhang zwischen dem Trainingszustand des Hundes vermutet. Gut trainierte Hunde zeigen entsprechend weniger Symptome. Es werden mehr Rüden als Hündinnen dem Tierarzt vorgestellt.

Betroffene Hunde zeigen plötzlich große Schmerzen, so als ob ein Nerv eingeklemmt ist. Es handelt sich um eine schmerzhafte Muskelerkrankung am Rutenansatz, hervorgerufen durch kleine Muskelfaserrisse. Hierbei liegt das Muskelemzym „Creatinase“ im erhöhten Bereich.

Die Muskelfaserrisser verursachen eine Stauchung der Rutengelenkwirbel mit einhergehender Entzündung zwischen den Wirbeln. Das führt zu einer Schwellung mit Druck in eine ohnehin schon von Natur aus schlecht durchbluteter Region. Der Hund kann die Rute nicht mehr bewegen, diese wird horizontal vom Rutenansatz weggetragen, der Rest hängt schlaff herunter. Kot- und Urinabsatz ist eingeschränkt und ein normales Hinsetzten ist für betroffene Hunde nicht möglich. Meist haben sie eine Schonhaltung in der sie ihr Becken seitlich abkippen, um die schmerzende Region zu entlasten.

Der Hund muss auf jeden Fall dem Tierarzt vorgestellt werden. Durch Abtasten der betroffenen Region und einem Röntgenbild wird dieser eine Fraktur ausschließen und es schafft Klarheit über die Diagnose.

Behandlung

Entzündungshemmer, Ruhe und Wärme haben sich hier als beste Therapie bewährt. Ein zusätzliches Muskelrelax Präparat fördert oft die Heilung. Bei Nichtbehandlung können Folgekrankheiten wie Analbeutelkrankheiten oder weitere Verletzungen der Schwanzwirbelsäule auftreten. Mit etwas Glück ist die Rute nach 3-5 Tagen wieder voll einsatzfähig.

Vorbeugung

Achten Sie beim Wassersport mit Ihrem Hund auf eine ausgiebige Aufwärmphase und vermeiden Sie Überbelastung des Hundes und gönnen Sie ihm immer wieder Pausen. Ein Handtuch oder Hundebademantel zum Abrubbeln, sowie ein warmer Platz nach dem Baden kann Ihren Hund vor einer Wasserrute schützen.

Grannen beim Hund – warum sie so gefährlich sind?

Ein schöner Spaziergang am Getreidefeld kann ein unschönes Erlebnis werden!

Was ist eine Granne?

Grannen sind nützliche Helfer der Natur, denn sie sind die Träger für Pflanzensamen. Mit ihren feinen Härchen, die mit Widerhacken besetzt sind, heften sie sich leicht an das Fell von Hunden. So werden ihre Samen von einem Ort zum anderen gebracht. Das gewährleistet, dass die Pflanze sich in der Umgebung verbreiten kann. Besonders lange Grannen hat die Gerste, gefolgt von Roggen.

Grannen sind die häufigste Ursache im Sommer für einen Tierarztbesuch.

Mit der beginnenden Sommerzeit wächst und blüht auf den Feldern die Getreideaussaat. Schnell ist die Getreideähre, die man einzeln auch auf Wiesen findet, sichtbar.

Streift der Hund am Getreide entlang, können sich die Grannen lösen und sich am Fell oder dem Körper des Hundes festhacken. Durch den Widerhacken ist die Bewegung in eine Richtung blockiert und die Pflanzenspitze schiebt sich mit jeder Bewegung weiter vor und kann dann als Fremdkörper an verschiedenen Stellen eindringen und schlimmstenfalls zum Tode des Tieres führen.

Was kann passieren?

Nase: Dringt eine Granne in die Nase ein, kann diese die Atemwege befallen und weiter in Lunge oder Innereien wandern. Hier hilft dann nur eine Operation.

Augen: Wird dieses borstige Pflanzenteil nicht schnell genug entdeckt entstehen schlimme eitrige Entzündungen. Die Hornhaut kann verletzt werden.

Ohren: Durch schütteln des Kopfes kann die Granne schnell tief in den Gehörgang eindringen und das Trommelfell schädigen.

Pfoten: Hier wird bei unbemerktem Eindringen einer Granne die zarte Haut zwischen den Krallen verletzt und es können sich eitrige Abszesse bilden.

Zeigt Euer Hund nachstehende Symptome ist das Absuchen nach Grannen unverzichtbar. Mancher Hund gerät dabei in Panik.

·       Plötzliches ständiges Niesen/Husten

·       Schütteln des Kopfes

·       Gerötete, tränende zugekniffene Augen

·       Intensives Beißen oder Ablecken der Pfoten

·       Kratzen am Ohr

·       Plötzlich auftretende Lahmheit

·       Schwellung im Achselbereich

Entdeckt man ein Pflanzenteil, muss mit größter Sorgfalt möglichst mit einer Pinzette versucht werden, dieses zu entfernen. Gelingt dies nicht, muss das Tier so schnell wie möglich, einem Tierarzt vorgestellt werden, damit die Granne nicht zu wandern beginnt.

Ein Schutz vor diesen Pflanzenteilen gibt es leider nicht. Meidet, wenn möglich, in dieser zeit Felder mit Roggen oder Gerste. Beide Getreidearten haben mittlere bis lange Grannen, die gut am Fell der Tiere haften. Zur Vorsichtsmaßnahme gehört, den Hund nicht durch Felder laufen zu lassen und eine Kontrolle nach jedem Spaziergang.